Mittelschüler lernen das Archiv und die Stadtgeschichte kennen

Im Archiv wurden die Schüler schon vom Bürgermeister Thomas Gesche und Archivar Dr. Thomas Barth erwartet. Beide begrüßten die Schüler und der Bürgermeister lobte: „Burglengenfeld ist eine Stadt mit reicher Historie und das Archiv ist das Gedächtnis der Stadt. Dr. Barth macht ganz hervorragende Arbeit und hilft allen Interessierten gerne weiter.“

Bericht aus dem Rathaus

„Das wir am Europäischen Datenschutztag im Archiv waren, ergab sich nur zufällig. Vor allem wollten wir die Arbeit vor Ort kennen lernen und uns für unser Geschichtsprojekt informieren.“, erklärte Klassenlehrer Christian Birk. Die Klasse 6a der Sophie-Scholl-Mittelschule Burglengenfeld hat sich vorgenommen, am Schülerlandeswettbewerb Erinnerungszeichen mitzumachen. „Wir wollen die letzten 100 Jahre in Burglengenfeld betrachten. Für jedes Jahrzehnt haben wir uns ein besonderes Bauwerk oder Ereignis ausgesucht. Das schauen wir uns im Unterricht genauer an. Später soll daraus eine Ausstellung entstehen.“, sagte eine Schülerin der 6a dazu.  

Der Chef des Archivs führte die Schüler dann auch durch seinen Arbeitsplatz. Er erklärte ihnen, was eine Akte ist, wie man sich im Archiv zurechtfindet und warum er seine Arbeit so gerne macht. Zudem hatte Dr. Barth für die Sechstklässler ein paar besondere Überraschungen parat. Er zeigte ihnen die Stadterhebungsurkunde, alte Zeugnisse und den Atombunker, im Keller des Rathauses. An unterschiedlichen Beispielen erklärte er den Schülern, was ein Archiv zu einem besonderen Ort macht:

„Ich liebe meine Arbeit, auch wenn ich am Ende eines Tages müde bin. Die verschiedenen Rechercheaufträge strengen mich schon an. Aber ich habe auch eine sehr spannende Tätigkeit, bei der mir Menschen mit verschiedensten Anliegen begegnen. Manche wollen Familienforschung betreiben, andere interessieren sich für historische Fragen und wieder andere wollen einfach mit mir reden.“  

Etwas traurig war Dr. Barth darüber, dass er den interessierten Mittelschülern keinen Ausbildungsplatz anbieten kann: „Vor ein paar Jahren stand es einmal zur Debatte, dass wir eine Dokumentationsassistentin ausbilden. Leider hat sich diese Idee nicht verwirklicht.“ Das dies sicherlich eine spannende Tätigkeit wäre, davon waren die Schüler überzeugt: „Man muss nicht nur viel wissen, sondern nett zu den Menschen sein. Auch Kraft braucht man, wenn man die schweren Kisten mit neuen Akten durch die Gegend schleppt.“, sagte der Klassensprecher der 6a.

Auch das Thema Datenschutz in einem Archiv sprach Dr. Barth an. Er erklärte den Schülern, dass man immer ein begründetes Interesse nachweisen muss oder das Einverständnis der betroffenen Person braucht, wenn man im Archiv nach personenbezogenen Daten sucht. „Datenschutz wird bei uns sehr ernst genommen, aber wir sind kein Geheimarchiv. Besucher, die sich im Archiv informieren wollen, sind jederzeit willkommen. Ihr dürft gerne wieder kommen.“, sagte er am Ende eines spannenden Ausflugs zu den Schülern.